Anna Maria Blümcke: Fotoserie Entschleunigte Welt

Die Distanz, die wir zu unserer Umwelt und anderen Lebewesen aufgebaut haben, befremdet mich oft. In der Stadt fehlt mir die Nähe zur Natur. Diese Sehnsucht war der Ursprung eines Fotoprojekts, das ich auf dem Adolphshof verwirklichen durfte. Drei
Wochen habe ich auf dem Hof gelebt und das Leben dort und das seiner Bewohner*innen dokumentiert.


„Der Adolphshof ist eine Insel“, das wird mir an meinem ersten Tag auf dem Gut gesagt. Und es stimmt. Obwohl Hannover nur eine halbe Stunde entfernt ist, fühlt es sich an, als sei ich in einer anderen Welt. Eine entschleunigte Welt, in der die Natur und das
Miteinander in den Vordergrund rücken. Auf dem Adolphshof leben etwa 100 Menschen. Sie arbeiten in drei Bereichen: Sozialtherapie, Landwirtschaft und Bildung. In der Sozialtherapie gibt es 44 stationäre Plätze für Menschen mit Behinderung.


Zusammen bilden sie eine Gemeinschaft – aus Menschen, die Hilfe benötigen, und aus denjenigen, die ihnen diese Hilfe geben wollen. In diese Gemeinschaft wurde ich vom ersten Tag an vorbehaltlos aufgenommen.

Anna Maria Blümcke

Anna Maria Blümcke ist in Soltau in der Lüneburger Heide geboren und in Krasnoyarsk, St. Petersburg und Hann. Münden aufgewachsen. Von 2014 bis 2018 hat sie Sozial- und
Organisationspädagogik an der Universität Hildesheim studiert. Seit 2019 studiert sie Fotojournalismus und Dokumentarfotografie an der Hochschule Hannover.