Peter Dammann | Fotograf
Peter Dammann erhält Lagois-Fotopreis 2008
Der Fotograf Peter Dammann aus Hamburg begegnet Menschen in seinen Foto-Reportagen stets auf Augenhöhe: Er zeigt sie in ihrer Umgebung, ohne die Situation zu beschönigen, er zeigt Armut, Tod und Elend, ohne den Respekt vor den Menschen und vor ihrer Würde zu verlieren.
Das Foto, das den ersten Preis des Lagois-Fotowettbewerbs 2008 zum Thema "Bildung" erhielt, stellt Kinder des Simon-Bolivar-Jugendorchesters aus Venezuela dar. Das Orchester steht für ein ungewöhnliches Bildungsmodell, denn es wird von der staatlichen Musikstiftung gefördert.
Dammann hat in seinem Bild einen einzigartigen Moment eingefangen: Den Jungen und Mädchen des Orchesters ist die Freude und Begeisterung für die Musik vom Gesicht abzulesen. Bei Proben und Konzerten erfahren die Kinder, was Gemeinschaft und Solidarität bedeuten. Sie lernen, dass Geist und Intellekt auch mit Musik geschult werden.
Das Foto von Peter Dammann, das auch im evangelischen Magazin "Chrismon" veröffentlicht wurde, zeigt beispielhaft: Bildung und Freude schließen sich nicht aus, gehören vielmehr zusammen. Dieser positive Blick auf die Welt verdient eine größere Öffentlichkeit.
Peter Dammann (1950- 2015)
Peter Dammann lebte in Bern und Hamburg. Nach einem Studium der Fotografie an der Kunsthochschule in Hamburg arbeitete er zwei Jahre als Assistent von Professor Kilian Breier. Dammann fotografierte oft sozial engagierte Reportagen. Einen Schwerpunkt bildeten seine fotografischen Projekte in Mittelosteuropa und Nahost.
2004/2005 fotografierte er die Arbeit der „Universitären Psychiatrischen Dienste“ in Bern. Von 2004-2009 dokumentierte er den Aufbau eines palästinensischen Jugendorchesters in der West Bank, sowie die Arbeit eines Baby-Hospitals in Bethlehem. Von 2008-2009 berichtete er über die Arbeit „El Sistema“, der Jugendorchesterbewegung in Venezuela. Von 2010-2012 entstand eine Dokumentation über eine Musikschule für hochbegabte Kinder in Georgien. Ab 2013 arbeitete er in der Westbank und im Gaza.